Nikola Tesla Patents
Nikola Tesla German Patent 110049 - Circuit Breaker with Liquid Conductor
Patentschrift Nr. 110049
Klasse 21: Elektrische Apparate und Maschinen.
Nikola Tesla in New York. (V. ST. A.).
Stromunterbrecher mit Flueßigem Leiter.
Patentiert im Deutschen Reich vom 19. Juni 1898 ab. Ausgegeben den 19. April 1900.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Schließen und Unterbrechen eines elektrischen Stromkreises zu dem Zweck, einen Transformator zu laden und zu entladen. Vorrichtungen ähnlicher Art, bei welchen der Stromschluß ebenfalls mit Hilfe von Quecksilber bewerkstelligt wird, sind z.B. durch die deutschen Patentschriften 52598 und 103704 bekannt geworden.
Die vorliegende Anordnung besteht, wie die beiliegende Zeichnung in einer Schnittansicht veranschaulicht, aus dem Quecksilberbehälter a mit einem gasdicht und isoliert aufgeschraubten Deckel oder Aufsatz b. Eine Welle c ist in der Mitte des Aufsatzes b eingeschraubt oder in anderer Weise in demselben befestigt; auf ihr ist in Kugellagern eine Muffe d gelagert, welche auf irgend eine beliebige Art eine Drehbewegung erhält; dies kann z.B. dadurch geschehen, daß man an ihr einen aus Lamellen zusammengesetzten magnetischen Kern e anordnet und um den Teil des Aufsatzes b, welcher diesen Kern enthält, einen mit Wicklungen versehenen Eisenkern f anbringt, der das Primärelement eines Motors bildet, welcher ein Drehfeld erzeugen kann, das eine schnelle Umdrehung, des Sekundärelements oder Kernes e bewirken wird.
An dem herabgehenden Ende der Muffe d ist eine leitende Scheibe g mit nach abwärts gehenden Zähnen oder Vorsprüngen h angeordnet. An der Muffe oder an dieser Scheibe g ist, jedoch isoliert, eine Welle i befestigt, welche eine Schraube k trägt und abwärts in eine Vertiefung oder eine zylindrische Aussparung in dem Boden des Behälters hinabgeht. Eine oder mehrere Leitungen oder Kanäle l führen von dem Boden dieser Vertiefung zu Punkten, welche nahe der Bahn der leitenden Zähne der Scheibe g liegen, so daß durch die Umdrehung der Schraube k die leitende Flüssigkeit aufwärts durch den oder die Kanäle gedrückt wird, aus denen sie in einem Strahl gegen den sich drehenden Leiter austritt. Um diese Wirkung zu erleichtern, ist die Vertiefung von einem Flansch m umgeben, der Kanäle n enthält, welche die leitende Flüssigkeit aus dem Behälter in die Vertiefung wieder zurückfließen lassen; der Flansch hat schräge Seitenflächen, welche wie ein Schild dazu dienen, die aus den Kanälen l durch die Zwischenräume in dem Leiter geschleuderte Flüssigkeit nach dem Boden des Behälters abzulenken.
Auf dem Deckel b ist ein geeigneter Behälter o in Verbindung mit dem Innern des Hauptbehälters angeordnet und teilweise mit einem verflüssigten Gas angefüllt, welches in dem Behälter eine unwirksame Atmosphäre unter Druck unterhält. Das Reservoir wird zweckmäßig auf die durch den Deckel hindurchgeführte Welle c aufgeschraubt und stellt einen Metallbecher mit einem hohlen mittleren Zapfen p dar; die Öffnung für den Durchtritt des Gases wird im oberen Ende des Bechers durch ein Schraubventil verschlossen oder geöffnet. Die Durchbohrung q verbindet das Reservoir o mit dem Behälter a.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Stromunterbrechers ergibt sich ohne weiteres aus vorstehender Darstellung seiner konstruktiven Beschaffenheit.
Patentanspruch:
Stromunterbrecher mit flüssigem Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Leiter in seinem Behälter (a) mittelst einer Schnecke (k) durch ein aufsteigendes Rohrsystem (l) getrieben wird, aus dessen oberen Mündungen der Leiter in Form eines ruhenden Strahles heraustritt und mit dem rotierenden Leiter (g h) den Stromschluß bewirkt.